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Pressemitteilung

Mobilitätswende mit dem 49-Euro-Ticket?

Am 1. Mai startet das 49 Euro-Ticket. Deutschlandweit kann man mit dieser Monatskarte dann Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Das findet der ÖDP Kreisverband Bad Tölz - Wolfratshausen gut. Was aber flankierend geschehen muss, damit das 49-Euro-Ticket tatsächlich etwas für den Klimaschutz und die Mobilitätswende bringt, darüber diskutierte der ÖDP Kreisvorstand im Vorfeld der gestrigen Entscheidung im Kreistag.

S-Bahn Symbolbild

ÖDP: „Dafür braucht es eine ganz neue Finanzierung des Nahverkehrs!“

Am 1. Mai startet das 49 Euro-Ticket. Deutschlandweit kann man mit dieser Monatskarte dann Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Das findet der ÖDP Kreisverband Bad Tölz - Wolfratshausen gut. Was aber flankierend geschehen muss, damit das 49-Euro-Ticket tatsächlich etwas für den Klimaschutz und die Mobilitätswende bringt, darüber diskutierte der ÖDP Kreisvorstand im Vorfeld der gestrigen Entscheidung im Kreistag. Das wichtigste Fazit im ÖDP-Forderungskatalog: „Der lokale Bus- und Schienenverkehr muss ausgebaut und viel besser als derzeit finanziert werden.

Das Geld hierfür wäre da, wenn die politische Mehrheit einsähe, dass die Zeit neuer Straßen und noch breiterer Autobahnen längst vorbei ist“, findet ÖDP Kreisvorsitzender und Direktkandidat zur Landtagswahl Manuel Tessun.

Tessun kritisierte bei der Vorstandssitzung, dass die Regierung beim 49 Euro-Ticket „die Familien vergessen hat“: Das bundesweite 49-Euro-Ticket ermögliche zwar eine sehr zu begrüßende unkomplizierte Nutzung des ÖPNV in ganz Deutschland. Ein Kinder- oder Familientarif sei aber leider nicht vorgesehen, bedauert der ÖDP-Politiker, selbst Vater zweier Kinder. „Sollte also eine Familie mit zwei Kindern demnächst beschließen, den günstigen Pauschalurlaub per Flug nach Antalya zu streichen und stattdessen eine Deutschlandtour mit Bus und Bahn zu unternehmen, dann kostet das 196.- Euro alleine für die Fahrt“. Aber auch außerhalb der Urlaubssituation Monat für Monat pro Kopf 49 Euro – da könne „man sich was Günstigeres vorstellen“.

„Wo sind die Familienfreunde in den Regierungen und Parlamenten, die ihr Herz für Kinder im ÖPNV aktivieren und eine – sagen wir 29-Euro-Lösung - für alle Kinder und Jugendlichen in die Debatte bringen?“, fragt Tessun. Das 49-Euro-Ticket müsse ferner für alle Menschen zugänglich sein: Leider gebe es die Monatskarte nach einer Übergangfrist nur als Handy-Ticket.

Menschen der älteren Generation, die zum Teil noch nicht mit der Digitalisierung so vieler Lebensbereiche vertraut sind, dürfen aber nicht diskriminiert werden“, fordert Sabine Bauer, stellvertretende Kreisvorsitzende. Der ÖPNV und die kommunalen Verkehrsbetriebe stehen nach Ansicht der ÖDP „schon jetzt vor schwierigen Finanzierungsproblemen“. Das Angebot müsse vor allem im ländlichen Raum verbessert werden. Die Beschaffung von E-Bussen werde den Verkehrsbetrieben finanziell einiges abverlangen. Hinzu komme: Ohne eine bessere Bezahlung werde es immer schwieriger, Busfahrer zu finden. Dies alles erfordert nach Ansicht der ÖDP, „die Finanzierungsstruktur des ÖPNV insgesamt wesentlich zu verbessern“. Christian Schneeweiß, stellvertetender Kreisvorsitzender: „Wir brauchen eine klare Konzentration der finanziellen Mittel auf den öffentlichen Verkehr und den Stopp neuer Straßenbau-Projekte und Autobahnverbreiterungen. Schade, dass die Grünen hier nicht mehr erreichen und dass nicht einmal ein Tempolimit auf Autobahnen eingeführt wurde“.

Kritisch sieht der Kreisvorstand vor allem die handwerklichen Mängel der Ampelregierung bei der Umsetzung des Deutschlandtickets. Die Finanzierung ist nur bis 31.12.2023 gesichert, viele Details sind nur wenige Wochen vor der Einführung immer noch unklar. Dies führte auch in der gestrigen gemeinsamen Sitzung von Kreistag und Kreisausschuss für eine befristete Einführung des Deutschlandtickets bis 31.12.2023, da der Landkreis die finanziellen Risiken über dieses Datum hinaus nicht tragen kann.

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